Kirchengemeinschaft Knopp/Biedershausen
Die „St.Barbara“ Kirche steht im Ortsteil Knopp der Gemeinde Knopp-Labach. Zur Kirchengemeinde gehören zirka 80 Katholiken aus Biedershausen und zirka 230 Katholiken aus Knopp.
Gebäude
Die freistehende Kirche, mit Spitzdach und Stilmitteln des Barocks,befindet sich an höchster Stelle im Ort und fügt sich somit gut sichtbar in das ländliche Bild der „Sickinger Höhe“. Die Kirche bietet ungefähr 200 Sitzplätze und die Bebauungsfläche liegt bei zirka 290 m². Der Turm ist etwa 25m hoch und in ihm befinden sich drei Glocken. Die Gis-Glocke, auch Dreifaltigkeits- oder Totenglocke genannt, wiegt ungefähr 510 kg, des weiteren die Muttergottesglocke in His, sie wiegt zirka 300 kg und die kleinste Glocke klingt in Cis und heißt St.Barbara Glocke.Neben dem Gotteshaus befindet sich der gemeindeeigene Friedhof. Jahrzehnte alte Linden umsäumen die Sandsteinmauer der letzten Ruhestätte und schaffen so eine harmonische Ansicht auf Kirche und Kirchhof.
Historie
1910 trafen Einheimische und Katholiken aus Biedershausen und Oberhausen erste Vorkehrungen für einen Kirchbau in Knopp, indem sie einen Kirchbauverein gründeten. Dieses Bestreben musste aufgrund des I.Weltkrieges zurückgestellt werden, sodass das Vorhaben fast zum Erliegen kam.
1920 wurde die Bauplanung fortgesetzt und im Juni 1922 erfolgte die Grundsteinlegung.
Ende 1922 war trotz zahlreicher Spenden und aller Bemühungen abzusehen, dass die Mittel und Anleihen für eine Fertigstellung niemals ausreichen würden und nur ein Wunder konnte den Traum vom Kirchbau zu Knopp noch retten.
Das Wunder geschah, denn ein großzügiger Wohltäter, der ehemalige Bauunternehmer Frank Eller aus Brooklyn New York, erklärte sich bereit die Kosten zur Fertigstellung des Gotteshauses zu übernehmen. Einziger Wunsch des Herrn Eller war, die Kirche nach seiner Ehefrau zu benennen und sie deshalb der Schutzpatronin „Heilige Barbara“ zu widmen. Jährlich zum 4. Dezember feiert die Kirchengemeinde seither eine Patronatsmesse zu Ehren von „St. Barbara“ unter feierlicher Mitwirkung des Kirchenchores.
Die Kirchweihe fand am 6.August 1923 durch Bischof Dr. Sebastian unter der Assistenz von 16 Priestern statt. Am 2. September1923 folgte die Weihe der ersten Glocken namens „Franz Xaver“ und „St. Barbara“.
Zu Ostern 1924 wurde die Kirchenorgel in Dienst genommen und somit war die Kirche erstmals komplett ausgestattet.
Elf Jahre nach der Bauvollendung machten sich bereits die ersten Bauschäden bemerkbar, welche im März 1945 durch amerikanischen Beschuss zudem noch verschlimmert wurden.
In den Jahren 1951 bis 1956 konnte man es sich erst leisten, die vormals notdürftig behobenen Schäden, fachtechnisch zu reparieren.
Am 9.November 1958 gelang die Anschaffung von drei neuen Glocken, abermals durch die Spenden der Gläubigen, denn eine der ursprünglichen Glocken wurde von den Nazis beschlagnahmt und die andere hatte einen Riss.
1959 beschloss das bischöfliche Ordinariat Speyer Veränderungen in der Kirche.
Nach Zeitzeugen Aussagen wurden in den 60er Jahren die Buntglasfenster durch Kathedralfenster ersetzt, die Kanzel wurde demontiert, die Kommunionbank entfernt und der Hochaltar wich einem Tischaltar.
Der Innenanstrich musste einfarbig gestaltet werden, aber das Wandbild über dem Chorbogen konnten die bittenden Kirchgänger vor dem Übertünchen retten. Das Deckenbild im Altarraum mit der Heiligen Barbara wurde leider überstrichen.
Zum 75. Jubiläum der Kirche stiftete der gebürtige Knopper Priester und ehemalige Missionar Anton Klug ein ungefähr 260 Jahre altes Kreuz, das noch heute den Altarraum schmückt. Auf der Rückseite soll sich eine Reliquie des „Hl. Bruder Konrad“ befinden.
2016 im Sommer musste die Kirche erneut einer Komplettsanierung/Renovierung unterzogen werden. Turmdach, Elektrik, Fenster und Fassade wurden erneuert.
Im Zuge dieser Maßnahme entstand das Bürgerbegehren für die Anschaffung einer Turmuhr. Kurzfristig startete die Gemeinde einen Spendenmarathon, um dieses Vorhaben zu verwirklichen.
Zu Beginn der Renovierung widerfuhr dem Gotteshaus ein finanzieller Schaden, aber noch vielmehr ein ideeller Schaden, weil Diebe die Monstranz, mehrere Kelche und weiteres Kircheninventar entwendeten.