Wir glauben, dass jeder einzelne Mensch von Gott geschaffen ist und von ihm geliebt wird. Jedem Menschen hat Gott Gaben und Fähigkeiten gegeben, die ihm selbst und der Gemeinschaft von Nutzen sind, um das Leben zu bewältigen. Unsere Kindertagesstätten dienen dem Kind, indem sie ihm helfen, sich zu einem selbstbewussten und sozial kompetenten Menschen zu entwickeln.
Mit unserem Engagement im Bereich der frühkindlichen Bildung, Erziehung und Betreuung legen wir eine wichtige Grundlage für das gelingende Aufwachsen von Kindern und begleiten Familien zu einem sinnerfüllten Leben. Die Kindertageseinrichtungen stehen allen offen, die sich für das katholische Profil mit ihrem pädagogischen Konzept entscheiden, unabhängig von Konfessions- oder Religionszugehörigkeit.
Als erstes möchten wir den Kindern ein „weiches warmes Nest“ auch außerhalb der eigenen Familie bieten. Eine gute Beziehung zwischen allen Betroffenen bietet unseres Erachtens die wichtigste Basis für ein positives Miteinander. Eltern, Großeltern und alle die mit dem Kind zu tun haben sind bei uns willkommen. Gerne lassen wir uns über die Schulter gucken, Transparenz ist ein wichtiger Aspekt in einer vertrauensvollen Beziehung.
Wir möchten, dass die Eltern Ihr Kind gerne zu uns bringen aber auch , dass die Kinder gerne zu uns kommen denn sie verbringen einen erheblichen Teil ihrer Kindheit bei uns.
Zeit haben, Zeit geben, Zeit lassen…
um das individuell angemessene Tempo zu finden,
für eigene Entwicklungen,
um Neues zu erproben und zu lernen,
zum Träumen
zum Essen, solange man braucht,
zum Spielen,
um ihre „Werke“ stehen zu lassen,
zum Quatschen und Quatsch machen,
zum Liebhaben und Lachen.
Und uns allen gemeinsame Zeit zum Leben.
Bereits ab 7 Uhr hört man die ersten kleinen Schritte durch den Flur tapsen. Die Jacke wird aufgehängt und die Schuhe werden mit warmen Schläppchen getauscht. Mit noch etwas verschlafenen Augen kommt das Kind in den noch stillen Raum und krabbelt auf den Schoß seiner Erzieherin. Ach! Manchmal fällt der Abschied von Mama oder Papa recht schwer….wie gut, dass jemand zum Kuscheln da ist.
Wenig später sind sämtliche Räume, Nischen und Flure von lautem Quieken, Schreien , Lachen und manchmal auch Zanken erfüllt.
Ein emsiges Treiben hat begonnen und eine Erzieherin versucht sich einen Weg durch eine Ursuppe von Legosteinen, Glasmurmeln,Puzzleteilen, und abgerissenen Puppenarmen zu bahnen, die mittlerweile auf dem Boden entstanden ist. Sie lässt ihren Blick durch den Raum wandern:
In der Puppenecke liest eine 3- jährige ihren Freunden ein Bilderbuch vor. Ernste Minen verfolgen gespannt die Geschichte.
Der Blick gleitet zum Maltisch.
Mit der Zunge im Mundwinkel werden eifrig Schatzkarten, bunte Regenbogen oder Feuerwehrautos gemalt.
Seltsame Geräusche machen die Erzieherin stutzig. Ein leises schnipp-schnapp? Sie wirft sich flach auf den Boden und findet, mitten in einer Menge goldener Haarlocken (die aber nicht von einer Puppe sondern von einem der beiden Mädchen mit ehemals langen Zöpfen stammen) - Friseuse und „Opfer“. Die beiden werden hervorgelockt, man begutachtet seufzend die kahlen Stellen und möchte am liebsten alle Scheren dieser Welt öffentlich zermalmen lassen und überlegt: „Wie bringe ich diese kreative Handlung bloß den Eltern bei?“
In der Puppenecke steht eine „Klamottenkiste“. Hier werden Spitzenröcke, Hüte, Bauhelme usw. an- und ausgezogen und im Nu befindet man sich in einem Königsschloss oder auf einer Baustelle.
Mittlerweile ist auch auf dem Bauteppich ein kunstvolles Gebilde aus kleinen Holzquadern entstanden. Bei genauerem Betrachten kann man erkennen, dass es sich um einen Gefängnisturm handelt der von heldenhaften Holztieren gegen angreifende Dinosaurier-Figuren verteidigt werden muss.
In der Küche haben sich ein paar hungrige Kinder zum Frühstück getroffen. Hier werden erst einmal die Pausenbrote inspiziert und getauscht falls sie „bää“ sind. Eine hat Cornflakes mit Milch dabei und muss ausgerechnet dann niesen als sie den Mund voll hat.
Die Kinder haben unser Gebäude im Nu in eine völlig neue Welt verwandelt. Aus unserer Turnhalle ist eine Renn-, Hüpf-, Tob-, Kletter- und Balancierstrecke geworden. Im Flur haben sich ein paar Musikanten zum lautstarken Singen und Musizieren eingefunden. Der Einsatz von Handtrommeln oder anderen Geräuschemachern findet guten Anklang.
An dieser Stelle könnten wir noch über tausende Aktivitäten berichten… nur noch so viel dazu: Wir lachen und spielen und genießen die Zeit mit den Kindern und sind dankbar, dass wir sie ein Stück weit begleiten dürfen.
Uns (Tanja Becker, Jutta Müller, Theresa Keller, Anne-Christine Borst, Angelina Becker und Stephanie Mayer) fällt immer die unangenehme Aufgabe zu, plötzlich ins Spielgewühl rufen zu müssen: „Alle Kinder aufräumen!“, um dann von Einzelnen ganz beleidigt die Beschwerde zu hören: „Ich han jo ga nix geschbielt“ oder „Immer muss ich uffrohme“. Manche Kinder fallen bei Bedarf sogar wie ein vom Blitz gefälltes Bäumchen um, verdrehen die Augen und jammern: „Ich hab sooo Bauchweh!“. Diese Symptome verschwinden komischerweise immer sofort auf dem Spielplatz im Freien. - Frische Luft tut halt gut!
Wir müssen auch schrecklich viel wissen, wie z.B.:
- Ist der Mond mit der Sonne verheiratet?
- Warum ist heute Montag und nicht Freitag?
- Warum bist du schon so furchtbar alt?
- Heißt ein Dreirad Dreirad, weil man es mit drei Jahren geschenkt bekommt?…
Wir haben auch mal Kleber-Flecken auf dem Pullover, humpeln, weil wir ständig auf Bauklötze treten, bringen die Kinder mit ausgedachten Abenteuern zum Staunen, lesen in aller Ruhe Märchen und Geschichten vor und wollen gemeinsam mit den Kindern das „Leben erleben“.
Unser Ziel ist es, den Kleinen in unserem Kindergarten ein „weiches, warmes Nest“ zu geben, in dem Kinder noch echte Kinder sein dürfen. Erzieherin zu sein, das ist sehr schön – zuweilen aber auch schön anstrengend.
Kath. Kindergarten „Apfelbäumchen“
Am Steigert 1
66507 Reifenberg
Telefon: 06375 227
Email: kita.reifenberg@bistum-speyer.de
Tanja Becker
7:00 Uhr bis 16:00 Uhr